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Raunende Weihenächte...

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...oder wie einer auszog, um einen Jahresabschluß zu formulieren - völlig verfrüht natürlich. Wer weiß schon, was sich in den kommenden 7 Tagen noch für schicksalsträchtige daruntermengen werden. Und das Jahr bot bereits einiges an Potential, was einem hie und da, kreuchend und fleuchend, aus der Achse schlagen wollte. Letztlich verlief es jedoch deutlich erfreulicher als erwartet. Das Jahr 2018, welches im Zeichen des 70. Todestages und 150. Geburtstages Fidus' stand, wurde, wenn man so will, ausgiebig in Woltersdorf zelebriert, unter der Schirmherrschaft des Woltersdorfer Verschönerungsvereins. Nebst eines Vortrages zum Todestag und der nahezu völlig neugestalteten Ausstellung in den Räumen der Alten Schule, die mit einigen interessanten Exponaten aufwarten konnte, war es vor allem die für den 07. Oktober angekündigte Ausstellung in der St. Michael-Kirche, "Der Künstler Fidus - Maler und Graphiker", mit der ich ein besonderes Maß Hoffnung verband. Der Fidus-Verlag,

Drude zum 100. Todestag

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Ein Aspekt des Fidusjahres 2018, der leider in den Hintergrund geraten ist, zeichnet sich in Drudes (Fidus' Tochter) 100. Todestag. Drude Fidus, geboren am 23. Dezemeber 1900, ging aus Fidus' erster Ehe mit Elsa Knorr hervor. Ihre Tagebücher, die im Archiv der deutschen Jugendbewegung erhalten sind, ermöglichen nicht nur einen Einblick in den Alltag des Fidushauses, sondern laßen auch erahnen, was für unglaublich intelligentes Mädchen der Familie entrissen wurde. Ein Auszug aus dem Tagebuch der vierzehnjährigen Drude findet sich im Buch Fidus - Künstler alles Lichtbaren in Ute Wermers Kapitel wieder: "Ich glaube, kein Kind in meinem Alter hat es so schwer wie ich. Sie haben ihre Schule und ihr Kinderleben und das ist alles. Aber ich habe das, und noch das ganze Leben der Erwachsenen zu tragen. Alles schütten sie über mich aus, dann sind sie böse, wenn ich mal unglücklich aussehe, ich wäre ein Kind und hätte ein besseres Leben wie jedes andere, und Gott sei Dank no

Nachtigall-durchschmetterte Granatwälder

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Und plötzlich konnte er,                                                     als er seine Tat übersah, das Wesen der Dinge erkennen, und er wußte, daß nichts war, kein Leben, kein Sein, keine Welt, nichts, nur ein großer schwarzer Schatten um ihn herum. Und derlei Schatten können sich in allerlei irrlichternde Gestalten manifestieren. Meine ganz persönlichen Glanzstücke sind jene liederlichen Professoren, die bei der kleinsten Kritik im MfS-Handbuch zu blättern beginnen. Ob damit lediglich die eigene unsaubere Arbeit verschleiert werden soll oder ob man sich einfach mal delatorisch austoben möchte, da es sich bekanntlich nach unten gut treten läßt... Mutmaßungen, alles nur Mutmaßungen. Doch da ich mir Namen nie merke, vor allem keine Doppelnamen, nehme ich es ganz sportlich und zeige das Foul nicht weiter an.  Es sei mir lieber Trieb wie Feder, im kommenden Jahre ein  sauber recherchiertes Buch über Fidus zu liefern. Und da sich mit Edi Goetschel, dem Betreiber des Mons

150 years Fidus - Lets publish a book

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The book project to celebrate Fidus' birthday isn't dead and we are close to announce some hard facts in the upcoming weeks, hopefully. To name and record the idea in english, here we go:  This year Fidus would have been 150 years old. For that special occasion we plan to publish a book (we think about two volumes) which illustrates over 200 of his very own designed and printed postcards - an undertaking which no one has yet ever tried before. This book will illustrate rare and hand-selected postcards of his œuvre, which had vanished from the public due to loss, demolition or because they had being kept hidden behind locked doors of some true devotees. This book is my obeisance to Fidus. To make his œuvre available to all admirers of his art (in german and english language). The funding of the book will be done by private contributions and a crowdfunding-campaign (patreon!?) which will hopefully start in the end of 2018. ----------------- Ja, ja, wie ges

NSCI: Das visuelle Erscheinungsbild der Nationalsozialisten

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Folgendes Schreiben verfasste ich, um auf eine Äußerung einzugehen, die im Buch NSCI Das visuelle Erscheinungsbild der Nationalsozialisten getätigt wurde. Mittlerweile hat Herr Koop bereits geantwortet: Er wird meine Bedenken in einer Neuauflage berücksichtigen. Sehr geehrter Herr Koop, vielleicht entsinnen Sie sich meiner: Ich rief Sie vor einigen Wochen, noch inmitten akuter Gefechte mit meiner Masterarbeit, an und wies Sie darauf hin, daß ich mit einer Behauptung, die Sie in Ihrem Buch NSCI zum Künstler Fidus trafen, nicht einverstanden bin. Und sobald die Walstatt der Arbeit einem Ende zugeht, sich wieder geistige Kapazitäten lösen, würde ich wieder auf Sie zukommen wollen. Mit der erfolgreichen Beendigung der Masterarbeit am vergangenen Freitag lasse ich meinen Drohungen nun Taten folgen.    Um das folgende Schreiben mit einer bescheidenen Zurückhaltung zu vertreten, die seiner Leistung angemessen ist, möchte ich einige Aspekte zuvorderst festhalten. Als M. Sc. In Engine

"Werf ich, jäh frei gekrallt aus meinem Leib..."

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"...mein Herz, das Flammen facht! Und wo ich hintraf, steht ein großer Stern und leuchtet und ist ein tiefes Auge in der Nacht." Nun könnte ich mich weiterhin darüber ärgern, durch die Schande der späten Geburt jenen Tagen lockende Blicke zuzuwerfen, in denen fidus'sche Bleistiftskizzen nicht für 6000€ verkauft wurden. Sicherlich, im Nachglanz treten die Bilder lockender hervor. Doch wäre man auch Jünger , ändert dies nichts daran, daß ich mich meiner wehleidigen Stimmung gar nicht erwehren möchte. Schließlich erwächst durch sie jene metastatische Leidenschaft, mit der nun hoch droben, den Fenstersturz wohl kalkuliert, verkündet wird: Welt, ich besitze die umfangreichste Sammlung von Fidus Postkarten. Welt, ich besitze vier verschiedene Auflagen des Fiduswerks von Arno Rentsch. Welt, ich suche immer Wind, der mich zu Flammen schwellt. Zumindest erinnert mich die Szenerie des Öfteren an die Subtilen Jagden, also wir, eine groteske Gruppe von Astronomen, die weni

Man kann sich heute nicht in Gesellschaft um Fidus bemühen...

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...; man muß es einsam tun wie ein Mensch, der mit seinem Buschmesser im (schweizer) Urwald Bresche schlägt und den nur die Hoffnung erhält, daß irgendwo im Dickicht andere an der gleichen Arbeit sind. So würde es Edi Goetschel wohl formuliert haben, wäre er ein Freund Jüngers. Doch erdreiste ich mich nur und lege ihm diese Worte in den Mund. Das Zitat eignet sich nämlich hervorragend, um nicht nur auf eine wenig beachtete Veröffentlichung hinzuweisen, sondern ebenfalls zu bemängeln, wie wenig Resonanz Fidus in der kunsthistorischen Aufarbeitung der Gegenwart erfährt. Zweiteres ist jedoch ein Themenbereich, in dem ich mich nicht versuchen werde, weil mir das Rüstzeug schlicht fehlt. Bemängeln, wenn auch nur laienhaft, tue ich es trotzdem.  Das besagte Buch aus dem Griffel Herrn Goetschels, welches an dieser Stelle dem überschaubaren Publikum nahegelegt werden soll, thematisiert primär die Werbe-Illustrationen, die Fidus für Günther Wagner (Pelikan) fertigte, während er sich in